Bulgarisches Gjuvetsch: Ein Eintopf mit Herz und Tradition
Gjuvetsch: Der Geschmack Bulgariens in der DDR-Küche
In den 1970er und 1980er Jahren brachte die DDR den Geschmack Bulgariens direkt auf den Esstisch – mit Gjuvetsch, einem herzhaften Eintopf, der schnell zu einem festen Bestandteil vieler Familienmahlzeiten wurde. Meine Großmutter war eine leidenschaftliche Köchin, die immer neugierig auf neue Gerichte war, und als Gjuvetsch in den DDR-Küchen populär wurde, ließ sie es sich nicht nehmen, diesen Eintopf für die Familie auszuprobieren. Es dauerte nicht lange, bis Gjuvetsch in unserer Familie zu einem regelmäßigen Gericht wurde, das bei uns allen sehr beliebt war.
Eine warme Erinnerung
Ich erinnere mich noch gut daran, wie meine Großmutter in ihrer kleinen Küche stand und den großen, schweren Topf auf den Herd stellte. Das langsame Köcheln des Gjuvetsch erfüllte das Haus mit einem verlockenden Duft, der uns Kinder ungeduldig um den Tisch scharen ließ. Es war immer ein besonderes Ereignis, wenn es Gjuvetsch gab – ein Gericht, das die Familie zusammenbrachte und uns für einen Moment die Hektik des Alltags vergessen ließ.
Meine Großmutter erzählte oft, dass sie es liebte, wie das Gjuvetsch seine Aromen beim langsamen Schmoren entfaltete, und dass es sie an die einfache, aber schmackhafte Küche ihrer eigenen Kindheit erinnerte. Der Eintopf war für sie nicht nur ein Gericht, sondern auch eine Art, Liebe und Fürsorge in jede Mahlzeit zu legen, die sie für uns zubereitete.
Gjuvetsch in der DDR: Ein Stück kulinarische Offenheit
Gjuvetsch fand in den 1970er und 1980er Jahren schnell seinen Weg in die DDR-Küchen, als die Regierung begann, internationale kulinarische Einflüsse zu fördern. Meine Großmutter, die immer offen für neue Rezepte war, sah in Gjuvetsch eine wunderbare Möglichkeit, etwas Neues auszuprobieren, das dennoch vertraut und herzhaft war. Für sie war es ein Gericht, das das Beste aus verschiedenen Zutaten zusammenbrachte – ein Symbol für die kulinarische Vielfalt, die damals in die DDR einzog.
In den Gaststätten und Restaurants der DDR war Gjuvetsch ebenfalls ein gern gesehenes Gericht, das durch seine Einfachheit und seinen reichen Geschmack überzeugte. Es war ein Essen, das Wärme und Geborgenheit vermittelte, und genau das liebte meine Großmutter daran.
Ein Gericht, das bleibt
Auch heute noch wird Gjuvetsch in Bulgarien regelmäßig zubereitet und ist in vielen Ländern der Balkanregion ein beliebtes Gericht. Meine Großmutter hat mir das Rezept für Gjuvetsch hinterlassen, und jedes Mal, wenn ich es koche, denke ich an die vielen Male, als wir gemeinsam am Tisch saßen und dieses wunderbare Gericht genossen haben. Es ist mehr als nur ein Eintopf – es ist ein Stück Familiengeschichte, das über Generationen weitergegeben wurde.
Fazit: Gjuvetsch – Ein herzhaftes Gericht mit Seele
Gjuvetsch ist weit mehr als nur ein Eintopf. Es ist ein Gericht, das Familien zusammenbringt, das Wärme und Geborgenheit vermittelt und gleichzeitig ein Stück kulinarischer Offenheit verkörpert. Für mich wird Gjuvetsch immer mit den Erinnerungen an meine Großmutter verbunden sein – an ihre Liebe zum Kochen, ihre Neugier auf neue Gerichte und die Art, wie sie uns mit jeder Mahlzeit zeigte, wie viel sie uns bedeutete. Wer Gjuvetsch kocht, bringt nicht nur ein Stück Bulgarien auf den Tisch, sondern auch ein Stück Herz und Tradition in die eigene Küche.

Bulgarisches Gjuvetsch
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Zutaten
- 200 g Reis
- 1 Zwiebel
- etwas Öl
- 600 g Schweinslendchen
- 200 g Zwiebeln
- 100 g Schweineschmalz
- Margarine
- 400 g Tomaten
- 300 g Paprikafrüchte
- Salz
- 1/2 Liter saure Sahne
- 1 Bund Petersilie
Zubereitung
- Aus Reis, Zwiebeln und Öl Risotto bereiten.
- Das Fleisch in Würfel, die Zwiebel in Scheiben schneiden und beides in heißem Schmalz anbraten.
- Eine feuerfeste Form mit Margarine ausfetten und schichtweise Risotto, Zwiebeln, geviertelte Tomaten, kleingeschnittene Paprika und Fleischwürfel hineingeben.
- Jede Schicht etwas salzen und mit saurer Sahne begießen.
- Als oberste Schicht Tomatenviertel legen.
- Das Gericht in der Röhre etwa 20-25 Minuten backen.
- Vor dem Auftragen mit gehackter Petersilie bestreuen und mit Brot servieren.
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