Bayrisches Kraut nach DDR-Rezept: Herzhaft, einfach und immer ein Genuss

Bayrisches Kraut: Ein Hauch von Süden im Osten

Wenn ich an meine Kindheit in der DDR zurückdenke, kommt mir sofort der Duft von Bayrischem Kraut in den Sinn, der aus der Küche meiner Großmutter strömte. Dieses Gericht, das eigentlich aus Süddeutschland stammt, war auch bei uns im Osten ein echter Klassiker. Es war eine dieser Beilagen, die immer dann auf den Tisch kamen, wenn es etwas Besonderes gab – ein Sonntagsessen mit Schweinebraten oder Kassler, das die ganze Familie zusammenbrachte.

Die Zubereitung: Einfach, aber voller Geschmack

Die Zubereitung des Bayrischen Krauts war in unserer Familie eine kleine Zeremonie. Meine Großmutter schnitt den Weißkohl immer in feine Streifen – damals noch mit einem großen Messer, das schon viele Jahre auf dem Buckel hatte. Der Kohl wanderte dann zusammen mit gehackten Zwiebeln in einen schweren Topf, wo er in einer guten Portion Schmalz oder Öl angeschmort wurde. Ich kann mich noch genau daran erinnern, wie die Zwiebeln langsam glasig wurden und der Kohl seinen süßlichen Duft verströmte, sobald der Zucker dazugegeben wurde.

Das Besondere an dieser einfachen, rustikalen Beilage war die Balance zwischen Süße und Säure. Meine Großmutter hob eine Tasse mit Essig an und goss einen großzügigen Schuss davon über den Kohl. Das Zischen, das dabei entstand, war für mich immer das Signal, dass das Kraut gleich seinen unverwechselbaren Geschmack entfalten würde. Der Kümmel durfte natürlich nicht fehlen – ein Gewürz, das ich als Kind nicht sonderlich mochte, aber das dem Kraut diesen typischen, leicht würzigen Geschmack verlieh.

Bayrisches Kraut in der DDR: Ein Stück Heimat

Bayrisches Kraut war bei uns in der DDR nicht nur eine Beilage, sondern ein fester Bestandteil vieler Familienessen. Ich erinnere mich, wie meine Eltern und Großeltern darüber sprachen, dass dieses Gericht ursprünglich aus Bayern kam – für uns Kinder klang das damals exotisch und fern. Doch in Wirklichkeit war das Kraut ein Stück Küche, das uns vertraut war und das wir mit besonderen Anlässen verbanden.

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Sonntagsessen waren bei uns etwas Besonderes. Wenn es Bayrisches Kraut gab, wusste ich, dass auch ein deftiges Stück Fleisch auf dem Tisch stehen würde – oft Schweinebraten oder Kassler. Die süß-säuerliche Note des Krauts passte perfekt zu den kräftigen Fleischgerichten und machte das Essen zu einem echten Genuss. Es war eines dieser Gerichte, das die ganze Familie zusammenbrachte, und es wurde immer mit einem Lächeln serviert.

Erinnerungen an den Geschmack von damals

Auch heute, wenn ich Bayrisches Kraut koche, denke ich an diese Zeiten zurück. Die einfachen Zutaten – Weißkohl, Zwiebeln, Essig, Zucker und Kümmel – bringen sofort die Erinnerungen zurück. Ich sehe meine Großmutter vor mir, wie sie mit Liebe und Geduld den Kohl im Topf umrührt, während ich als Kind ungeduldig daneben stehe und darauf warte, dass endlich gegessen wird.

Der Geschmack von Bayrischem Kraut ist für mich bis heute etwas ganz Besonderes. Es ist diese Mischung aus süß und sauer, die einem sofort das Wasser im Mund zusammenlaufen lässt. Und auch wenn ich inzwischen viele andere Gerichte ausprobiert habe, bleibt dieses Kraut ein Favorit, den ich immer wieder gerne zubereite – nicht nur wegen des Geschmacks, sondern auch wegen der Erinnerungen, die damit verbunden sind.

Bayrisches Kraut heute: Ein Stück Tradition auf dem Teller

Bayrisches Kraut nach DDR-Rezept ist für mich mehr als nur eine Beilage. Es ist ein Stück Tradition, ein Stück Familie, ein Stück Heimat. Wenn ich es heute koche, fühle ich mich in die Zeit zurückversetzt, als die Küche der zentrale Ort des Hauses war und die Gerichte nicht nur den Magen, sondern auch das Herz wärmten.

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Wenn du also das nächste Mal Lust auf etwas Deftiges und zugleich Einfaches hast, dann probiere doch mal wieder Bayrisches Kraut aus. Es ist leicht zu machen, passt zu vielen Gerichten und bringt vielleicht auch bei dir schöne Erinnerungen zurück. Und selbst wenn nicht – es ist einfach verdammt lecker.

Bayrisches Kraut nach DDR-Rezept

Bayrisches Kraut nach DDR-Rezept: Herzhaft, einfach und immer ein Genuss

Bayrisches Kraut ist ein klassisches bayerisches Gericht, das jedoch auch in der DDR beliebt war. Es besteht aus fein gehobeltem Weißkraut, der mit Zwiebeln, Speck, Schmalz und Gewürzen wie Kümmel, Piment und Lorbeerblättern in einem Topf geschmort wird, bis er weich und aromatisch ist. Oft wird auch etwas Apfelessig oder Weißwein hinzugefügt, um dem Kraut eine leicht säuerliche Note zu verleihen. Bayrisches Kraut wurde oft als Beilage zu Fleischgerichten serviert, besonders zu Bratwurst, Schweinshaxe oder Schnitzel.

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Gericht Beilage
Küche Deutschland
Portionen 4 Personen

Zutaten
  

  • 1 1/2 kg Weißkraut
  • 125 g gewürfelter Speck
  • 2 große Zwiebeln
  • Salz
  • Pfeffer
  • 1 TL Kümmel
  • 1/4 Liter Wasser
  • 1 Liter helles Bier
  • 2 EL Mehl
  • Zucker nach Geschmack
  • 1 Schuß Essig

Zubereitung
 

  • Das Kraut waschen und fein hobeln.
  • Speck und Zwiebel glasig braten.
  • Zusammen mit den Gewürzen dem Kraut hinzufügen.
  • Unter ständigem Wenden dünsten, bis es zusammenfällt.
  • Nach und nach Wasser und Bier zugießen und zugedeckt weich schmoren.
  • Mehl einstäuben und sämig aufkochen lassen.
  • Mit Zucker und Essig abschmecken.
Schlagwörter Beilagen, Deutschland
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Bayrisches Kraut nach DDR-Rezept

Bayrisches Kraut nach DDR-Rezept © Bildagentur PantherMedia / Dzinnik Darius

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