Rouladen „Hausfrauenart“: Klassiker in der DDR-Küche
In der DDR waren Rouladen „Hausfrauenart“ ein echtes Festtagsgericht und bei vielen Familien äußerst beliebt. Dieses klassische Gericht, das auch in anderen Regionen Deutschlands gern gegessen wurde, brachte besonders in der kalten Jahreszeit Wärme und Behaglichkeit auf den Tisch.
Die Kunst der Zubereitung
Die Zubereitung der Rouladen „Hausfrauenart“ war eine echte Handwerkskunst, die oft von Generation zu Generation weitergegeben wurde. Der Schlüssel zu perfekten Rouladen liegt in der Wahl des richtigen Fleisches: Dünn geschnittenes Rindfleisch, idealerweise aus der Oberschale, bildet die Basis dieses Gerichts. Das Fleisch wird zunächst mit scharfem Senf bestrichen, der für eine würzige Note sorgt. Darauf kommen Scheiben von durchwachsenem Speck, die für zusätzlichen Geschmack und saftige Konsistenz sorgen.
Die Füllung: Herzhaft und deftig
Die Füllung der Rouladen ist einfach, aber klassisch: Gewürzgurken und Zwiebeln. Die sauren Gurken bringen eine angenehme Säure ins Spiel, während die Zwiebeln beim Schmoren eine süßliche Note entwickeln. Diese Kombination verleiht den Rouladen ihre unverwechselbare Geschmackstiefe. Nach dem Füllen werden die Fleischscheiben fest aufgerollt und mit Küchengarn oder Zahnstochern fixiert, damit sie während des Garens ihre Form behalten.
Schmoren in dunkler Soße
Ein wichtiger Teil der Zubereitung ist das langsame Schmoren in einer kräftigen, dunklen Soße. Die Rouladen werden zunächst scharf angebraten, bis sie eine schöne, braune Kruste haben. Anschließend werden sie in einer Soße aus Rinderfond, Rotwein und Wurzelgemüse geschmort. Dieser Prozess dauert mehrere Stunden, wodurch das Fleisch zart und die Aromen tief und intensiv werden.
Traditionelle Beilagen: Salzkartoffeln und Rotkohl
Zu Rouladen „Hausfrauenart“ gehören klassischerweise Salzkartoffeln und Rotkohl. Die Kartoffeln nehmen die reichhaltige Soße perfekt auf, während der Rotkohl, oft mit Äpfeln und Nelken zubereitet, eine süßlich-säuerliche Ergänzung darstellt. Dieses Trio bildet eine harmonische Einheit und macht das Gericht besonders sättigend und wohlschmeckend.
Rouladen in der DDR: Ein Fest für die ganze Familie
In der DDR waren Rouladen ein typisches Sonntagsgericht oder wurden zu besonderen Anlässen serviert. Für viele Familien war es ein echtes Highlight, wenn es Rouladen gab – die Vorfreude auf das köstliche Essen war groß, und die Zubereitung wurde oft mit Liebe und Sorgfalt durchgeführt. Es war auch nicht unüblich, dass der Duft von schmorrenden Rouladen durch das ganze Haus zog und alle hungrig machte.
Obwohl die Zutaten in der DDR nicht immer leicht zu bekommen waren, gehörten Rouladen zu den Gerichten, für die man sich gerne die Mühe machte, alles Nötige zu besorgen. Sie standen für traditionelles Essen, das satt und glücklich machte, und sind auch heute noch ein beliebtes Gericht, das Erinnerungen an vergangene Zeiten weckt.

Rouladen "Hausfrauenart"
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Zutaten
- 4 Scheiben Rollfleisch
- 1 Löffel Senf
- 1 Zwiebel
- 50 g durchwachsener Räucherspeck
- 1 kleine Gewürzgurke
- Salz
- Pfeffer
- 1 EL Mehl
- 1 EL Butter
- 1 EL Öl
- 1 EL Tomatenmark
- 1/4 Liter Rotwein
- 1 Becher saure Sahne oder Joghurt
- 1 TL Speisestärke
Zubereitung
- Das Fleisch mit Senf bestreichen.
- Geschälte Zwiebel, Speck und Gurke in feine Würfel schneiden und daraufstreuen.
- Dann aufrollen, zusammenstecken, mit Salz und Pfeffer bestreuen und in Mehl wenden.
- Butter und Öl erhitzen und darin die Rouladen dunkelbraun anbraten.
- Das übrige Mehl ins Bratfett geben und darin leicht bräunen.
- Dann Tomatenmark, Rotwein und 1/8 Liter Wasser hinzufügen, die Rouladen zudecken und in etwa 1 1/4 Stunden garschmoren.
- Aus der Soße heben und in eine vorgewärmte Schüssel legen.
- Sahne oder Joghurt mit Speisestärke verquirlen, zur Soße rühren und aufkochen.
- Abschmecken, über die Rouladen geben.
- Als Beilage Salzkartoffeln und Rotkraut.
Nährwerte
Rouladen „Hausfrauenart“ © Bildagentur PantherMedia / Dzinnik Darius