Falscher Hase: Ein herzhaftes Gericht mit nostalgischem Charme
Falscher Hase ist ein Gericht, das für viele Menschen in der DDR ein Stück Kindheit bedeutet. In meiner Familie war dieser Hackbraten ein regelmäßiger Gast auf dem Esstisch, besonders an den Wochenenden, wenn die ganze Familie zusammenkam. Es war eines dieser Gerichte, das einfach zuzubereiten war, aber dennoch immer etwas Besonderes darstellte – besonders für uns Kinder, die gespannt darauf warteten, das gekochte Ei im Inneren des Bratens zu entdecken.
Ein Gericht mit Geschichte und Tradition
Der Name „Falscher Hase“ klingt im ersten Moment ungewöhnlich, doch die Geschichte dahinter ist eine Mischung aus Kreativität und Pragmatismus. Ursprünglich entstand dieses Gericht in einer Zeit, als echter Hasenbraten für viele unerreichbar war. Um dennoch einen festlichen Braten auf den Tisch zu bringen, formten die Hausfrauen in früheren Zeiten Hackfleisch zu einem Laib, der an die Form eines Hasen erinnern sollte – daher der Name.
Die Zubereitung war denkbar einfach: Hackfleisch wurde mit Zwiebeln, Gewürzen und oft auch mit eingeweichtem Brot oder Semmelbröseln vermengt, um eine lockere Konsistenz zu erreichen. In der Mitte des Hackbratens wurden gekochte Eier platziert, die beim Anschneiden für eine angenehme Überraschung sorgten. Das Ganze wurde dann im Ofen gebacken, bis eine schöne Kruste entstand und das Fleisch innen saftig blieb.
Erinnerungen an gemütliche Familienessen
Ich erinnere mich noch gut daran, wie meine Mutter den Falschen Hasen zubereitete. Der Duft des würzigen Hackbratens, der sich während des Backens im ganzen Haus verbreitete, ließ uns schon im Voraus das Wasser im Mund zusammenlaufen. Besonders spannend war für uns Kinder der Moment, wenn der Braten aufgeschnitten wurde und die weißen Eierscheiben im Inneren sichtbar wurden – das war immer ein kleines Highlight.
Der Falsche Hase wurde bei uns traditionell mit Kartoffeln und einer braunen Soße serviert, dazu gab es meist noch Gemüse oder einen Salat. Es war eine einfache, aber herzhafte Mahlzeit, die alle am Tisch zufrieden machte. Auch heute noch, wenn ich dieses Gericht zubereite, denke ich an diese Zeiten zurück und fühle mich in die warme, geborgene Atmosphäre meiner Kindheit versetzt.
Falscher Hase heute: Ein Klassiker, der bleibt
Obwohl sich die Zeiten geändert haben, hat der Falsche Hase seinen Platz in der deutschen Küche bewahrt. Er ist ein Gericht, das durch seine Einfachheit und den herzhaften Geschmack überzeugt und immer wieder gerne gegessen wird. Viele Familien bereiten ihn heute noch nach dem alten Rezept zu, weil er nicht nur sättigt, sondern auch ein Stück Geschichte und Tradition auf den Tisch bringt.
Der Falsche Hase ist ein Gericht, das Generationen verbindet und immer wieder nostalgische Erinnerungen weckt. Es ist mehr als nur ein Hackbraten – es ist ein Symbol für die bodenständige, herzliche Küche, die viele von uns aus ihrer Kindheit kennen.
Fazit: Falscher Hase – Ein herzhaftes Gericht voller Erinnerungen
Falscher Hase ist ein Klassiker der DDR-Küche, der in vielen Familien zu einem festen Bestandteil des Speiseplans gehörte. Mit seiner einfachen Zubereitung und dem herzhaften Geschmack hat er Generationen begeistert und bleibt auch heute noch ein beliebtes Gericht. Für mich ist Falscher Hase mehr als nur ein Hackbraten – er ist ein Stück Kindheit, ein Symbol für Familienzusammenhalt und eine Erinnerung an viele gemütliche Essen in vertrauter Runde.

Falscher Hase
Rezept-Bewertung
Zum Bewerten auf die Sterne klicken!
Zutaten
- 500 g Hackfleisch, halb Schwein, halb Rind
- 100 g Speck
- 2 Zwiebeln
- 1 altbackenes Brötchen
- 1 Ei
- 3 hartgekochte Eier
- Salz
- Pfeffer
- 1 Tasse saure Sahne
- 1 EL Mehl
- Zitronensaft
Zubereitung
- Das Brötchen in Wasser oder Milch einweichen und ausdrücken, mit dem Hackfleisch, kleingewürfeltem Speck und Zwiebeln, 1 Ei und den Gewürzen vermengen
- Den Teig wie ein Brot formen, oder in eine Kastenform geben, mit den hart gekochten Eiern füllen, siehe Bild und mit 1/4 Liter Wasser in die vorgeheizte Backröhre geben
- Bei mittlerer Hitze etwas 30 Minuten garen, dabei mehrmals begießen
- Das Hackfleisch herausnehmen, Bratenfond mit etwas Wasser aufkochen und Sahne dazugeben, mit Salz, Pfeffer und Zitronensaft abschmecken
- Bei Bedarf die Soße mit 30 Gramm Mehlschwitze andicken
- Das Fleisch in Scheiben schneiden, mit Sahnesoße übergießen und mit Salzkartoffeln und Mischgemüse servieren
Falscher Hase © Bildagentur PantherMedia / iaroshenko.marina.gmail.com