Affenfett: Ein herzhaftes Gericht aus der Not heraus entstanden
Affenfett: Ein kreativer Klassiker der Nachkriegszeit
Affenfett ist ein Gericht, das in Zeiten der Knappheit erfunden wurde und sich dennoch einen festen Platz in der Küche vieler Menschen gesichert hat. Entstanden in der Nachkriegszeit, als Lebensmittel rar waren, aber die Menschen kreativ mit dem umgehen mussten, was zur Verfügung stand, blieb dieses einfache, aber schmackhafte Gericht auch in der DDR sehr beliebt. Es war nicht nur nahrhaft, sondern auch relativ schnell und unkompliziert zuzubereiten.
Die Zutaten: Einfache Mittel für großen Geschmack
Affenfett wurde aus einer Kombination von Bauchspeck, Eiern, Milch, Zwiebeln, Mehl und Gewürzen wie Majoran, Pfeffer und Salz zubereitet. Der Bauchspeck wurde in kleine Würfel geschnitten und in der Pfanne angebraten, bis er knusprig war und sein Fett freigesetzt hatte. In diesem aromatischen Fett wurden dann fein gehackte Zwiebeln glasig gedünstet, wodurch die Basis für das Gericht entstand.
Anschließend wurden die Eier mit Milch verquirlt und mit einer Prise Majoran, Salz und Pfeffer gewürzt. Ein wenig Mehl wurde hinzugefügt, um die Masse zu binden und eine leicht dickflüssige Konsistenz zu erreichen. Diese Mischung wurde dann in die Pfanne zu den Zwiebeln und dem Bauchspeck gegeben und unter ständigem Rühren gegart, bis eine dicke, streichfähige Masse entstand. Das fertige Affenfett wurde noch heiß auf frisches Brot gestrichen und sofort serviert.
Affenfett in der DDR: Ein fest verankerter Klassiker
In der DDR war Affenfett ein beliebter Aufstrich, der oft als schnelle Mahlzeit oder als herzhafter Snack zwischendurch diente. Es war einfach zuzubereiten, sättigend und durch die Kombination aus knusprigem Speck, würzigen Zwiebeln und der cremigen Eimasse auch geschmacklich überzeugend. Besonders auf dem Land, wo bodenständige, rustikale Küche geschätzt wurde, hatte Affenfett einen festen Platz auf dem Speiseplan.
Meine Großmutter bereitete Affenfett oft zu, wenn es schnell gehen musste, aber dennoch etwas Nahrhaftes auf den Tisch kommen sollte. Ich erinnere mich noch gut an den Duft von angebratenem Speck und Zwiebeln, der die Küche erfüllte und das Wasser im Mund zusammenlaufen ließ. Der warme Aufstrich, frisch aus der Pfanne auf eine dicke Scheibe Brot gestrichen, war für uns Kinder immer ein besonderer Genuss.
Affenfett heute: Ein nostalgischer Genuss
Auch heute wird Affenfett in einigen Haushalten noch zubereitet, vor allem als eine Erinnerung an frühere Zeiten und als ein Stück kulinarischer Geschichte. Es mag einfach sein, aber es zeigt, wie man aus wenigen, einfachen Zutaten etwas wirklich Schmackhaftes zaubern kann. Für viele Menschen, die in der DDR aufgewachsen sind, weckt Affenfett Erinnerungen an die Kindheit, an gemütliche Abende mit der Familie und an eine Zeit, in der es darauf ankam, kreativ zu sein.
Fazit: Affenfett – Ein einfaches, aber köstliches Gericht mit Geschichte
Affenfett ist mehr als nur ein einfacher Brotaufstrich – es ist ein Stück Geschichte, das aus der Not geboren wurde und dennoch den Test der Zeit bestanden hat. Mit Zutaten wie Bauchspeck, Eiern, Zwiebeln und Gewürzen zaubert man ein Gericht, das sättigt und gleichzeitig wunderbar schmeckt. Auch wenn es heute weniger verbreitet ist, bleibt es ein nostalgischer Genuss, der für viele Menschen mit Erinnerungen an vergangene Zeiten verbunden ist.
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Affenfett
Rezept-Bewertung
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Zutaten
- 50 g Bauchspeck
- 1 Zwiebel, mittelgroß
- 1 große Tasse Milch
- 1 Ei
- 1 TL Mehl
- 1 TL Majoran
- Salz
- Pfeffer
Zubereitung
- Den Speck würfeln und die Zwiebel schälen und würfeln.
- Speck und Zwiebeln in einer Pfanne glasig braten.
- Milch, Ei, Majoran, Mehl, Salz und Pfeffer verquirlen und in die Speckpfanne rühren.
- Die Masse in der Pfanne kurz stocken lassen und nochmals durchrühren, damit sie nicht zu fest wird.
- Das Affenfett noch lauwarm auf Brotscheiben oder Brötchen streichen.
Nährwerte
Affenfett © Bildagentur PantherMedia / Helma Spona