Rumtopf nach DDR-Rezept: Ein süßes, alkoholisches Dessert für besondere Anlässe
Der Rumtopf ist ein klassisches Dessert, das in der DDR besonders in der Weihnachtszeit oder zu anderen festlichen Anlässen serviert wurde. Er besteht aus einer Mischung von frischen Früchten, die über mehrere Monate in Rum eingelegt und fermentiert werden. Der süße Geschmack der Früchte verbindet sich mit dem kräftigen Aroma des Rums und ergibt eine köstliche Mischung, die perfekt zu Desserts, Eis oder einfach pur genossen werden kann. In der DDR war der Rumtopf ein beliebter Weg, um sommerliche Früchte haltbar zu machen und ein besonderes Highlight für die kalte Jahreszeit zu kreieren.

Warum Rumtopf?
Rumtopf ist mehr als nur ein Dessert – er ist eine Tradition, die den ganzen Sommer über vorbereitet wird, um dann im Winter genossen zu werden. Verschiedene Früchte werden im Laufe der Saison nach und nach hinzugefügt, sodass der Rumtopf eine reiche Vielfalt an Aromen bietet. Besonders in der DDR war der Rumtopf beliebt, da man mit diesem Rezept die Fülle des Sommers konservieren und gleichzeitig ein raffiniertes, alkoholhaltiges Dessert für besondere Gelegenheiten schaffen konnte. Der Rumtopf ist eine kulinarische Erinnerung an die Zeit, in der Haushalte ihre eigenen Früchte einlegten und lange auf den perfekten Genuss warteten.

Einfache Zutaten, raffinierter Geschmack
Der Rumtopf basiert auf wenigen Grundzutaten, aber seine Zubereitung erfordert Geduld und die Auswahl der richtigen Früchte:
- Rum: Der wichtigste Bestandteil des Rumtopfs. Ein hochwertiger Rum mit mindestens 54 % Alkoholgehalt wird benötigt, um die Früchte richtig zu konservieren.
- Zucker: Um den Früchten ihre Süße zu entziehen und sie gleichzeitig zu konservieren.
- Früchte der Saison: Traditionell werden verschiedene Früchte im Laufe des Sommers und Herbsts hinzugefügt. Besonders beliebt sind Erdbeeren, Kirschen, Aprikosen, Pflaumen, Birnen, und Zwetschgen.
- Optional: Gewürze: Manche Rezepte fügen Zimtstangen oder Vanilleschoten hinzu, um dem Rumtopf eine besondere Note zu verleihen.

Persönliche Anmerkungen
In meiner Familie war der Rumtopf immer ein besonderes Highlight, auf das wir uns jedes Jahr freuten. Meine Großmutter begann meist im Mai mit den ersten Erdbeeren und fügte den ganzen Sommer über Früchte hinzu. Das Warten bis zur Weihnachtszeit, wenn der Rumtopf endlich serviert wurde, machte ihn noch besonderer. Die Kombination der süßen, saftigen Früchte mit dem würzigen Rum war einfach unwiderstehlich. Auch heute noch bereite ich jedes Jahr einen Rumtopf zu – es ist eine Tradition, die ich nicht missen möchte.


Rumtopf nach DDR-Rezept
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Kochutensilien
- 1 Rumtopfgefäß oder großes Einmachglas: Ein Gefäß, das groß genug ist, um die Früchte und den Rum aufzunehmen.
- 1 Schneidebrett und Messer: Zum Vorbereiten der Früchte.
- 1 Schüssel: Zum Vermischen der Früchte mit Zucker, bevor sie in den Rumtopf gegeben werden.
- 1 Löffel: Zum gelegentlichen Umrühren des Rumtopfs.
Zutaten
- 500 g Erdbeeren im Mai/Juni
- 500 g Kirschen im Juli
- 500 g Aprikosen im Juli
- 500 g Pflaumen im August
- 500 g Birnen im September
- 2,5 kg Zucker immer 1:1 mit den Früchten
- 1,5-2 Liter Rum 54 % Alkoholgehalt
- Optional: Zimtstangen Vanilleschoten
Zubereitung
- Der Rumtopf beginnt mit der ersten reifen Frucht der Saison, meist Erdbeeren im Mai oder Juni. Die Erdbeeren waschen, entstielen und halbieren. Sie sollten vollständig trocken sein, bevor sie in den Rumtopf gegeben werden. Die Erdbeeren im Verhältnis 1:1 mit Zucker vermischen (zum Beispiel 500 g Früchte mit 500 g Zucker). Danach die Erdbeeren in den Rumtopf geben und so viel Rum hinzufügen, dass die Früchte vollständig bedeckt sind.
- Im Laufe des Sommers und Herbstes können nach und nach verschiedene Früchte hinzugefügt werden. Beliebt sind:
- Kirschen (entsteint)
- Aprikosen (in Hälften geschnitten)
- Pflaumen oder Zwetschgen (entsteint und halbiert)
- Birnen (geschält und in Scheiben geschnitten)
- Johannisbeeren oder Brombeeren
- Jede Frucht wird, bevor sie in den Rumtopf kommt, mit Zucker vermischt (immer im Verhältnis 1:1) und mit Rum übergossen, sodass sie vollständig bedeckt ist.
- Nachdem alle Früchte hinzugefügt wurden, sollte der Rumtopf mindestens sechs bis acht Wochen reifen, besser noch drei bis vier Monate. Während dieser Zeit sollten die Früchte gelegentlich umgerührt werden, damit sie gleichmäßig vom Rum durchzogen werden. Wichtig ist, dass die Früchte stets mit Rum bedeckt sind, um Schimmelbildung zu vermeiden.
- Der Rumtopf ist normalerweise um die Weihnachtszeit herum fertig, wenn er den vollen Geschmack entfaltet hat. Der süße, alkoholhaltige Fruchtmix kann nun als Dessert serviert werden – pur, mit Sahne oder über Eis. Auch in Gebäck oder auf Pfannkuchen macht sich der Rumtopf hervorragend.
- Der Rumtopf sollte kühl und dunkel gelagert werden, um den Geschmack zu bewahren. Ein gut verschlossener Rumtopf hält sich mehrere Monate, wenn nicht sogar ein ganzes Jahr. Wenn der Rumtopf im Laufe der Zeit aufgebraucht wird, kann nach Bedarf weiterer Rum hinzugefügt werden, um die Früchte weiterhin zu konservieren.
Anmerkungen
Varianten des Rumtopfs
- Mit Gewürzen: Für eine besondere Note können Zimtstangen oder Vanilleschoten hinzugefügt werden, die dem Rumtopf eine weihnachtliche Würze verleihen.
- Mit verschiedenen Rumsorten: Manche Rezepte empfehlen, verschiedene Rumsorten zu mischen, um dem Rumtopf zusätzliche Tiefe und Komplexität zu geben.
- Mit Likör: Ein Schuss Kirsch- oder Aprikosenlikör kann dem Rumtopf eine fruchtigere Note verleihen.